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Montag, 22. Oktober 2018

Üpdäätle -44-

CN: Weltpolitik, Faschismus

~ ẞ ~

Mittlerweile hat das Semester wieder begonnen. Ich schreibe hier im Blog relativ wenig, was eher daran liegt, dass ich zuviel vor habe dafür als zuwenig. Es ist manchmal schwer, salopp ein Update zu geben, weil es so viele Dinge gibt, die gleichzeitig passieren - so, wie ich es früher oft gemacht habe, dass ich darüber schreibe, was ich so für Musik höre oder was ich an Kreativprojekten laufen habe, war zwar eine Möglichkeit, schränkt mich aber manchmal ein.

Denn was jetzt im Moment viel Platz in meinen Gedanken beansprucht, sind aktuelle politische Entwicklungen, die mir Angst machen. Darüber kann ich aber schlecht einen kurzen Einwurf verfassen. Die Angelobung von Kavanaugh in den Supreme Court der USA war bereits eine Katastrophe, die möglicherweise über Jahrzehnte negative Konsequenzen hat. Und dass das Trump-Regime plant, trans Leute direkt wegzudefinieren, also Effektiv einen Freibrief zur Diskriminierung zu erlassen, ist grauenerregend.

Es mag sein, dass ich etwas zu sehr der amerikanischen Politik folge, und dabei die hiesige etwas vernachlässige - das liegt vielleicht auch daran, dass es hier kaum besser ist; wir haben Neonazis in der Regierung, und die Leute, die das tolerieren oder halt mitarbeiten, sind effektiv auch nicht besser... also auf die österreichische Politik zu schauen, ist deprimierend und macht mir genauso Angst, aber was in den USA passiert, hat eben weltweite Konsequenzen: Wenn das mit Abstand stärkste Militär der Welt in den Händen von Faschisten ist, sind alle in Gefahr.

Die Hilflosigkeit ist das Schlimmste daran. Ich glaube nicht, dass die Nachwelt das derzeitige System der USA überhaupt noch als Demokratie bezeichnen wird - wenn aktiv daran gearbeitet ist, dass möglichst wenige wählen gehen können, und ein ohnehin schon absurd gewichtetes System immer noch weiter zerstört wird, ist nicht mehr viel da von der Demokratie. Und selbst wenn es alles demokratisch ablaufen würde - wenn Nazis legal gewählt werden, wie werden wir sie los? Bürgerkrieg? Die öffentliche Meinung scheint sie ja nicht mehr zu kümmern - wenn jede Woche ein neuer Skandal kommt, aber nichts sie in ihrer Machtposition erschüttern kann. Gibt es in einer Demokratie überhaupt noch Mittel, die Faschisten wieder loszuwerden?

- ẞ -

All diese Dinge machen es mir im Moment schwer, mich auf meine eigenen Probleme und meinen Alltag zu konzentrieren. Ich habe einen sehr guten Sommer hinter mir, auch einen produktiven, aber jetzt bricht gerade alles wieder ein bisschen zusammen - nicht alles, nein.

Mein Orchesterstück ist weiter gediehen - ich bin bis zu den Schlusstakten durchgekommen, allerdings habe ich einen Abschnitt in der Mitte übersprungen. Den noch fertigzuschreiben wird die Herausforderung der kommenden Wochen/Monate sein - es ist eine recht unangenehme Stelle, wo sehr viel gleichzeitig passiert, und ich musste jetzt erst einmal Extrazeilen einfügen, damit ich die Sache in Griff kriegen kann.

Meine Diplomarbeit hingegen ist nicht weiter gediehen - da muss ich in nächster Zeit einen klaren Plan erstellen, was ich da eigentlich noch machen will, und dann den abarbeiten.

- ẞ -

In meinem Umkreis verwende ich bei etlichen Leuten jetzt Sie-Pronomen und einen anderen (weiblichen) Namen - auf der Uni jedoch nicht, was ein wenig anstrengend ist. Je mehr ich mich an das eine gewöhne, desto mehr wird das andere ein Problem - früher war es mir ziemlich egal, wie mich jemand anspricht, mittlerweile nicht mehr so sehr. Ich zögere noch sehr, aber ich glaube, über kurz oder lang werde ich mich auch an der Uni mit meinem neuen Namen vorstellen - aber nur dort, wo ich auch wirklich mit anderen Menschen interagiere, d.h. wo ich danach gefragt werde. Ich habe nicht soviel Angst davor, aufzufallen - das tu ich sowieso schon, wenn ich einen Rock anhabe - sondern eher Angst davor, nicht zu wissen, wie ich mit einer Situation umgehen soll. D.h. ich glaube, mich zu outen wäre oft eigentlich die unkompliziertere Lösung, und wenn dann jemand irritiert ist oder blöde Fragen stellt, dann ist das nicht mehr so sehr mein Problem, denn ich reagiere dann ja nur auf das, was kommt.

Aber - ich weiß nicht, ob ich das schaffe, und in welchen Situationen es überhaupt relevant wird. In Vorlesungen bringt es nichts, ich habe es ja nie wirklich geschafft, Kontakt zu Studienkolleg*innen aufzunehmen, wenn ich nicht fast schon dazu gezwungen werde.

~ ẞ ~

Musikalisch gibt es wenig neues zu sagen - wohl aber zu hören, zumindest für Leute, die meinen Youtube-Kanal nicht verfolgen. Ich hab den ersten Batzen DeepNight-Klavierstücken hochgeladen, zu finden hier.

Die Musik zu DeepNight ist 2006 entstanden, parallel zu den Kurzgeschichten, aus denen sich dann die Welt entwickelt hat. (Mehr zur Welt Deep Night gibt es ... naja, zum Beispiel hier zu lesen - da linke ich dreist hinein, weil sich das relativ gut für sich stehend lesen lässt.) Bereits die Klavierstücke von damals zeichnen sich durch typische Merkmale aus: Irgendwie nicht so durchgeplant, absichtlich halbfertig gelassen, zuweilen verstörend simpel, leider oft auch pathetisch.

Für das Neuaufgreifen habe ich versucht, diese Eigenschaften nachzubauen (bis auf den Pathos, jedenfalls bis jetzt, der hat mich damals schon eher gestört). Der Ich-Erzähler ist eine Karikatur meines 16-jährigen Ichs, bei der ich meine soziale Inkompetenz und meinen Autismus (der mir damals gerade erst als solcher bewusst geworden war) sowie einige andere Eigenschaften massiv überzeichnet habe. Im Nachhinein denke ich, dass ich auch Depersonalisationssymptome mitbeschrieben habe. Das Gefühl, ein Zombie zu sein, nicht so wirklich da, aber auch nicht wirklich tot, alles durch eine Brille der Abstraktion zu betrachten und kaum etwas je aus der Nähe - kommt in DeepNight in den alten Texten auch immer wieder durch, auch wenn der Hauptfokus der absurde Humor ist.

Aber Witze sind es vielleicht eben nicht nur. Es ist mir sogar einmal passiert, dass ich in einer Kurzgeschichte ein medizinisches Symptom als Witz beschrieben habe, das mir Jahre später dann plötzlich selbst widerfahren ist. Und zwar hatte ich beschrieben, wie dem Ich-Erzähler plötzlich der Blick entgleitet, er sein Gegenüber nicht ansehen kann, weil die Augen immer schon weitergesprungen waren zur nächsten Sache... genau das ist mir vor etwa einem Jahr passiert, als eines Nachts irgendwas auf mein Innenohr gedrückt hatte, sodass mein Gleichgewichtssystem gestört wurde. Um das Gefühl, schief zu stehen, auszugleichen, haben meine Augen begonnen, stets in eine Richtung hin abzurutschen. Das Phänomen hielt anderthalb Tage lang an und wurde phasenweise so schlimm, dass ich selbst im Bett liegend noch das Gefühl hatte, zur Seite wegzukippen. (Daher also der Stücktitel Nystagmus)

Direkt als Beschreibung eines für mich damals wie heute vertrauten Bewusstseinszustandes verstehe ich das Stück I Am Broken, selbst eine Rekonstruktion-Weiterführung eines der Originalstücke von 2006. Das Gefühl, dazusitzen aber keinerlei Motivation für irgendwas mehr zu haben, weil kein Ich mehr da ist, das sie haben könnte - in den langen Generalpausen ist jedesmal die Frage, ob es überhaupt noch weitergehen wird.

Und in Do not name me! geht es dann um die Eigenschaft des Ich-Erzählers, keinen anderen Namen haben zu wollen als "Namenlose Person" oder eben "Ich-Erzähler". In den allerersten Texten hatte der Ich-Erzähler sogar einen Namen, nämlich meinen. Kurz bevor ich den Text dann aber zum Lesen Freunden weitergegeben habe, hab ich das rausgenommen, weil es mir peinlich war, einen Namen zu verwenden, unter dem mich niemand kannte. (Weil es ein Spitzname war, den ich mir selbst als Kind gegeben hatte.) Jahre später kam dann ein Plot dazu, in dem der Erzähler um das Recht kämpfen musste, weiterhin namenlos bleiben zu dürfen. Im Kontext von Transsein lese ich da heute noch einmal eine andere Ebene hinein, die ursprünglich nicht gemeint war, es könnte ja auch heißen Do not deadname me! - aber wie gesagt ist das eine neue Interpretation.

Dennoch - DeepNight hat unter meinen Welten die Sonderposition, immer gleichzeitig auch ein Spiegel meiner psychischen Gesundheit zu sein. Die Bewohner*innen der Welt sind teilweise sich ihrer eigenen Fiktionalität bewusst, und manche gerade deswegen auf einer anderen Ebene angesiedelt, beinahe gleichwertig mit mir selbst, als personifizierte Anteile bzw. Akteure einer Selbsttherapie. Der Ich-Erzähler repräsentiert aber eher eine Position des Sichverweigerns gegenüber der Welt draußen. Mit 16 hatte ich eine sehr negative Haltung gegenüber mir selbst und der Welt, in der ich lebe... heute sehe ich meist nur noch die Welt negativ :-P

~ ẞ ~

Donnerstag, 26. Juli 2018

10 Jahre Gamification & mein aktuelles Spielsystem


Das ist der Endstand von Level 1 des Spieles, mit dem ich derzeit meinen Alltag organisiere.

~ ẞ ~

Gamification-Methoden für zu erledigende Aufgaben verwende ich jetzt schon seit über zehn Jahren. Angefangen hat es in meinem Maturajahr; mit einem Zettel, auf dem ich einen Punktestand dokumentiert habe, und mir für bestimmte erledigte Aufgaben oder Erreichtes Punkte vergeben habe. Umgekehrt haben bestimmte Belohnungen Punkte gekostet. Gescheitert ist das Spiel daran, dass ich mir einige Belohnungen gegönnt habe, ohne dafür die nötigen Punkte zu haben - nachdem ich also einmal geschummelt hatte, war das Spiel quasi entwertet.

Zwischendurch war ich etwa eineinhalb Jahre auf Habitica (damals hieß es noch HabitRPG), einem Online-Tool, das vom Prinzip her nicht so viel anders funktioniert. Allerdings ist es bei Habitica so gedacht, dass unterschieden wird zwischen daily quests und anderen Quests. Für das Auslassen einer täglichen Quest verliert die Spielfigur Hit-Points, während für andere Quests nur gilt, dass sie umso mehr Gold abwerfen, je länger sie bereits aufgeschoben wurden. (Dadurch soll Motivation dafür aufgebaut werden, etwas anzugehen, das schon lange liegt - gleichzeitig ist natürlich das Problem, dass so auch Motivation dafür erzeugt wird, dass etwas liegengelassen wird!)
In Habitica selbst sind Belohnungen natürlich nicht direkt eingebaut, da diese ja individuell funktionieren. D.h. die Spieler*in definiert eben, dass eine Belohnung soundsoviel Gold kosten soll, und klickt dann manuell, dass Gold abgezogen werden soll. Das ist einigermaßen unelegant, geht aber wohl nicht anders.

Ein weiteres Problem war, dass das ganze natürlich online war, und ich selbst keine Kontrolle darüber hatte, Fehler zu korrigieren - etwa, wenn ich eine Quest eigentlich gemacht hatte, aber vergessen, sie anzuhaken. Was insbesondere dann blöd ist, wenn ich schon schlafen gehen möchte, und den Computer gerade ausgeschaltet, und mir dann einfällt, dass ich das Häkchen bei "Früh Schlafengehen" noch gar nicht angehakt habe...

Wirklich ein Problem wurden mir aber die daily quests. Nichts ist demotivierender, als an einem Tag, wo aufgrund von Depression ohnehin schon nichts weiterging, auch noch im Spiel Hit-Points zu verlieren. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis mir dieses Problem wirklich bewusst wurde - und dann habe ich Habitica aufgegeben, und beschlossen, mir wieder etwas zu bauen, dass auch offline funktioniert. Und ohne den ganzen komplizierten Schnickschnack von Habitica - ich konnte dort nie so recht durchschauen, warum ich wieviel Gold für etwas bekam, und es war auch eine Menge Zufall dabei, der sich falsch anfühlte, weil ich ihn nicht verstand.

~

Ich mache einen großen Sprung vorwärts. Ich hatte zwischendurch verschiedene Systeme gehabt, manche auch spielhafter, manche sehr langweilig aber effizient.

Im Verlauf meiner Psychotherapie habe ich Faktoren erkannt, wie ich mir selbst das Leben schwer mache, und mein Spielsystem dann schließlich möglichst weit daran angepasst.

Weil es mir etwa besonders schwer fiel, Dinge anzufangen, habe ich die Punkte innerhalb von Aufgaben in verschiedene Kategorien unterteilt. Das wichtigste Konzept dabei ist Minimal Effort bzw. Incipit, wie ich es genannt habe. Es bedeutet, dass ich bereits für das Anfangen Punkte bekomme, selbst wenn es dann dabei bleibt, und ich sogleich wieder damit aufhöre.

Der Witz daran ist, dass ich selten, wenn ich angefangen habe, wirklich gleich wieder aufhöre. (Obwohl es mir erlaubt wäre, und ich dafür dann auch wirklich meine Punkte bekäme) Wenn die Hürde des Anfangens einmal überwunden ist, fällt das Weitermachen nicht so schwer.

Bei meinem aktuellen Hauptsystem gibt es diese Kategorien:

Incipit / End / 1h / 2h / Unit

End kommt nur bei wenigen Tasks zum Einsatz - vor allem bei Vorlesungen, wo ich mir dann eben für das Incipit (Hingehen) und für das End (bis zum Ende dort bleiben) separat Punkte vergebe.
Bei anderen Tasks ist die Zeit wichtiger, dementsprechend gibt es für das Erreichen einer 1-Stunde-Marke oder 2-Stunden-Marke Punkte. Unit schließlich ist ein Sammelbegriff, der je nach Task unterschiedlich definiert werden muss.

Dieses Hauptsystem sitzt bei mir derzeit in einer Txt-Datei, die bei jeden Hochfahren des Computers automatisch als erstes gestartet wird. Ich sehe also immer gleich, wieviele Punkte ich aktuell habe, und darunter ist die Tabelle der Aufgaben:


Wie gesagt, die Incipit/MinimalEffort Spalte ist die wichtigste für das Funktionieren. Das muss natürlich individuell angepasst werden; für mich ist das Anfangen eben bei Weitem die größte Hürde. Die Punkte übertragen sich dann in Euro (2 Punkte = 1 Euro, wobei manche Sachen, wie etwa Süßigkeiten, noch "besteuert" werden und wesentlich mehr kosten als nur ihren Punktepreis in Euro).

Dieses Hauptsystem erfüllt zwar den Zweck, alles zusammenzuhalten, ist aber als Spiel nicht besonders spannend. Deswegen habe ich dann vor einem Monat beschlossen, dass ich zum Zwecke zusätzlicher Motivation innerhalb des Hauptsystems noch ein Spiel starte:

Um ein Startfeld herum liegen weitere Sechseckfelder. Jedes einzelne Feld wird zunächst einmal erwürfelt. In diesem Fall zuerst mit einem W3:
1 - bodenloser Abgrund
2 - leichte Quest
3 - schwere Quest
Am Anfang hatte ich ziemlich Pech und habe mich zwischen vielen Abgründen gefunden (wie auf dem Bild auch zu sehen).

Für die Zuteilung der Quests habe ich zwei weitere Listen erstellt, einmal für leichte, dann für schwere Quests. Unter den leichten Quests finden sich viele Aktivitäten, die im Prinzip eher Freizeitaktivitäten sind - im Bild zu sehen etwa LETT für eine Stunde Lettischlernen. Gekennzeichnet habe ich die Questart am Spielfeld durch einen oder zwei Punkte vor dem Kürzel. Der Doppelpunkt bei :DIP steht also dafür, dass es sich hierbei um eine schwere Quest handelt.

Natürlich sind die Listen so gewählt, dass die aktuellen Prioritäten öfter gewürfelt werden, als eher nebensächliche Aktivitäten. Die Auswahl der Quest geschieht mit einem W20, bei dem ich eben manchen Aktivitäten gleich drei oder vier Zahlen zugewiesen habe.

In Level 1 war die oberste Priorität das Aufräumen. Daher gab es diese Quest in zwei Fassungen; einmal als leichte Quest ("ein bisschen aufräumen" - ganz ähnlich einem Incipit) und als schwere Quest ("eine Stunde aufräumen").

Nur für schwere Quests gibt es hier Punkte - diese werden direkt ins Hauptsystem übertragen, das ich oben schon vorgestellt habe. Die Spiele greifen also ineinander. Leichte Quests hingegen bringen eigentlich nichts, außer am Spielfeld voranzukommen.

Und gerade darin, im Aufdecken von neuen Feldern, liegt der große Reiz dieser Spielart für mich. Ich bin ein unsäglich neugieriger Mensch - der Umstand, dass ich nicht weiß, welche Quest sich hinter dem nächsten Hexfeld verbirgt, macht es ungeheuer motivierend, eine Quest zu erledigen, einfach nur, um das zu erfahren.

Genau aus diesem Grund ist der Zufallsfaktor in diesem Spiel auch so hoch angesetzt. Weil es um das Erkunden einer anfangs zugedeckten Karte geht.

Hier ist der Level 1 noch in etwas fortgeschrittenerem Stadium zu sehen:

Das :DIP-Feld blieb über eine sehr lange Zeit, fast bis zum Schluss, unaufgedeckt, und versperrte mir den Weg nach links, deswegen habe ich mich primär nach unten und rechts ausgebreitet, wo ich auf deutlich weniger bodenlose Abgründe stieß. ;-)

Als Siegbedingung habe ich mir - in etwa zum Zeitpunkt des letzten Fotos - dann mehrere Bedingungen festgelegt, unter anderem, dass ich drei Spielfeldränder erreichen müsse, und dass ich insgesamt 8 Randfeldquests erfüllt haben müsse.

~ ẞ ~

Ich war dann schon recht begierig auf Level 2. Dafür habe ich etwas umgebaut, eine dreifache Unterteilung in leichte, schwere und "heavy" Quests gemacht. Letztere bringen noch etwas mehr Punkte als schwere Quests. Die Auswahl funktioniert mit einem W10 mit folgender Belegung:

0-2 : Void / Abgrund
3-5 : Leichte Quest
6-7 : Schwere Quest
8-9 : Heavy Quest


Drei Listen zu haben, macht es allerdings etwas unübersichtlicher, außerdem ist die Wahrscheinlichkeit für jede einzelne Zahl, gewürfelt zu werden, nun schon ziemlich klein geworden. Für eine leichte Quest auf nur einer Ziffer des W20 ist die Wahrscheinlichkeit, auf einem neu aufgedeckten Feld zu liegen 3/200, also 1,5 Prozent. Das ist schon sehr wenig.

Außerdem habe ich noch ein weiteres Spielelement eingeführt - es kann auch manchmal ein Monster aufgedeckt werden, und dann werden mir Hit-Points abgezogen. Diese kann ich wieder regenerieren, indem ich diverse Selfcare-Tasks mache (die nicht auf den Questlisten stehen, sondern nochmal extra).

Jetzt bin ich 2 Tage im zweiten Level und habe festgestellt, dass ich mit dem System nicht so recht zufrieden bin, und wieder etwas umbauen muss. So sieht Level 2 nun aus:

Ich hatte auch hier wieder krasses Würfelpech - der gesamte linke Rand ist ein einziger bodenloser Abgrund. ;-)

Nun wird Level 2 noch einmal aufgesetzt - ich werde nicht viel ändern, nur das Monster werde ich wieder rausnehmen - dafür werde ich aber ein Spielelement hinzufügen, das es mir erlaubt, hin und wieder auch Felder zu durchqueren, ohne die exakte Quest darauf zu erledigen. Etwa ein System, dass 3 beliebige schwere Quests reichen, um ein schweres Questfeld zu durchqueren. (Das wird dann aber nicht ausgemalt, sondern bekommt nur einen Punkt als Durchquerungssymbol. Ich kann die Quest dann später immer noch machen, um die Punkte zu kassieren.)

Da ich das Monster und die Hit-Points entferne, werde ich etwas ähnliches wohl mit den Self-Care-Tasks machen. Vllt die Anzahl der Abgründe reduzieren, dafür aber gelegentlich mal freie Felder - um diese zu durchqueren, muss einfach nur etwas beliebiges erledigt werden.

Auf diese Weise hoffe ich, dass das ganze flexibler wird, und motivierender ist. Es ist nämlich einfach unbefriedigend, an einer Stelle festzusitzen wo ich nur entweder
a) schwere Quests habe, denen ich mich vom Energielevel her gerade nicht gewachsen fühle oder
b) Tasks, die eigentlich grad völlig sinnlos sind, während andere Sachen, die eigentlich erledigt werden sollten, nicht am Spielfeld vorhanden sind.

Wünscht mir Glück, dass Level 2b besser funktioniert. :-)

~ Jundurg Delphimė

Donnerstag, 10. Mai 2018

Komponieren als Arbeit an den Emotionen

In den letzten Jahren bin ich immer weiter davon abgerückt, das Komponieren als eine Tätigkeit aufzufassen, die auf ein bestimmtes Endprodukt (oder Werk) abzielt. Ich gebe zu, dass das teilweise auch mit Faktoren zu tun hat, die nichts mit irgendwelchen Überzeugungen zu tun haben - ich bin z.B. schlicht frustriert darüber, dass ich keine Stücke für die speziell von mir gewählten Besetzungen schreiben kann, so dass diese auch aufgeführt würden. Ensembles von Neuer Musik neigen zu bestimmten Instrumentenkombinationen, und meist zu einem komplett heterogenen Klang ("von jedem Instrument eines"), das meinen Idealen, zumindest für eine bestimmte Art von Musik, diametral entgegengesetzt ist.

Es war für mich sehr lohnend, ein Sextett für 2 Oboen, 2 Tuben, Horn und Fagott zu schreiben - aber da solche Kombinationen kaum je erwünscht oder verfügbar sind (zumindest nicht für no-name Komponist*innen) werde ich es fortan bleibenlassen, und tendentiell wohl überhaupt kaum mehr Instrumentalmusik schreiben.

Abgesehen von diesen pragmatischen Überlegungen gibt es jedoch auch den Aspekt, dass ich mittlerweile der Ansicht bin, dass Instrumentale Musik prinzipiell mehr sein muss als nur der Versuch, einen bestimmten Klang zu erreichen. Das kann ein Computer auch, oder wird es bald können. Es muss etwas mit den Spieler*innen selbst zu tun haben, als Menschen. Jetzt bin ich nicht besonders sozial und gerade zu Musiker*innen finde ich fast nie wirklich einen Draht, deswegen sage ich mir, dass das nicht wirklich ein Gebiet ist, auf das ich mich spezialisieren möchte. Zumal mein Bedürfnis nach homogenen Klangfarben vermutlich auch am Computer leichter zu erreichen ist.

~ ẞ ~

Das alles aber nur als Vorbemerkung - eigentlich wollte ich den Ansatz beschreiben, der mir momentan öfter durch den Kopf geht: Komponieren als Flicken von psychologischen Wunden oder Aufarbeiten von verdrängten Emotionen.

Nun denken vielleicht einige gleich an Sprüche wie "Musik ist die Sprache der Gefühle!" oder ähnlichen Bullshit. Dieser Meinung war ich - zumindest seit ich darüber nachzudenken imstande bin - nie. Eine Übersetzung von Musik in bestimmte damit zu vermittelnde Emotionen funktioniert nur in einem engen kulturellen Rahmen, bei der alle Beteiligten eine ähnliche musikalische Erziehung genossen haben. Wenn das gegeben ist, kann es im Endeffekt ja auch sehr cool sein. Aber darum geht es mir nicht.

Vielmehr denke ich subjektbezogen: Ich frage mich, warum ein bestimmtes Werk bei mir bestimmte Emotionen auslöst, und ich frage mich, ob ich die Art und Weise, wie das passiert, verändern kann.

Ich habe öfter Probleme damit, dass mir eine Welle an alten Emotionen entgegenschwappt, der ich dann für kurze Zeit machtlos ausgeliefert bin. Sehr häufig tritt das mit Musik auf, die ich früher gehört habe (wobei mir auch mal ein bestimmtes lange nicht gehörtes Musikstück einfach so einfallen kann, ich es dann höre, und dann mit Emotionen überfallen werde.)

Ich habe ein Bedürfnis danach, gewisse sozusagen lose Enden musikalisch zu binden. Mir ist aufgefallen, dass es oft auch wirklich musikalisch offene Probleme gibt, die mit ungelösten emotionalen Problemen zusammenhängen. Es scheint mir eine kathartische Wirkung zu haben, solche alten Bruchstücke in einem neuen Stück zu binden. Essentiell dafür ist, dass es auch wirklich ein neues Stück ist - eine bloße Wiederholung des Alten erreicht genau das Gegenteil, nämlich noch mehr und verstärkte emotionale Instabilität. Es muss in einen neuen Kontext eingefügt werden, wo es seinen eigenen Platz haben kann.

Das funktioniert auch mit literarischem Schreiben - aber dazu kann ich mich nicht so oft aufraffen, außerdem bin ich bei weitem nicht so geübt darin, es richtig zu machen, d.h. nicht in die Falle zu tappen, das Alte bloß aufzuwärmen. Als "ausgebildete" Komponist*in gelingt mir das schon öfter. Musik, die ich auch selbst spiele, hat außerdem den Vorteil, dass ich ein Stück immer wieder neu interpretieren kann, d.h. an die aktuelle Gefühlslage anpassen. Dadurch werden auch die darin mehr oder weniger tief verborgenen alten Anteile dann immer wieder neu an die Gegenwart verankert.

Ist das noch Kunst? Mir egal. :-D
Für diese spezifische Arbeit ist es noch nicht einmal notwendig, dass das Endprodukt anderen gefällt (obwohl ich zumindest eine gewisse Korrelation bemerke, dass Werke, in denen mir das oben Beschriebene gelingt, oft auch gut ankommen.) Tendentiell funktioniert die Methode aber gerade bei romantischen/impressionistischen Stilen recht gut - vorausgesetzt, ich bringe die alten Motive in eine Struktur, die sie trägt. Prinzipiell sind aber alle Stile möglich - die Auswahl hängt stärker daran, um welche spezifische Emotion es geht, die transformiert in den Kontext der Gegenwart gesetzt werden soll.

~

Jundurg Delphimė, Mai 2018

Sonntag, 22. April 2018

New Blog, who dis?

Is this a beginning? Or a continuation? When I took down my old blog, I soon realized that I was not the least bit sad about getting an opportunity for a fresh start. It has never been easy for me to leave behind my past. But here I shall introduce myself as I am now.

~ ẞ ~

Ist dies ein Anfang? Oder eine Fortführung? Als ich meinen alten Blog vom Netz nahm, bemerkte ich schnell, dass ich keineswegs traurig war darüber, eine Gelegenheit für einen Neustart bekommen zu haben. Meine Vergangenheit hinter mir zu lassen, fiel mir noch nie leicht. Ich werde mich hier aber vorstellen, wie ich jetzt bin.

~ ẞ ~

Jundurg


That's the name I use online, in most spaces I go. Some people call be by that name offline too. Recently I've added Delphimė as a surname to go along with it.

Bi*


I was always interested in anything LGBTQ* that I could find, and I have known myself not to be really straight from a young age. And yet I did not say a word about myself, because I did not know if I was „queer enough“ to really belong in those communities. It was pure luck on my side that I decided to visit the Austrian pride parade in the exact year when there was a group of bi people there for the first time.
Since then I've learned that my experience in that regard is far from unique – bi people face both being excluded from queer spaces and being alienated in heteronormative spaces. It can sometimes seem like we belong nowhere.
Fortunately, there is now a growing bi* community in Vienna, to which I'm quite happy to contribute in whatever small way I can.

Neurodivergent


I've only recently been diagnosed with ADHD, but I have had problems with executive function(s) from early childhood on, especially in school. I'm also very likely on the autism-spectrum. I do not consider either to be something to be cured – it's just how I am. How to function in a society that is not constructed to accommodate divergence in general is another question.

Non-binary


I've been uncomfortable calling myself a man for most of my adult life, but only in the last few years have I found the necessary vocabulary to describe this discomfort, and it took even longer until I was finally able to acknowledge to myself that I could indeed be transgender. I do not fit the stereotypical narrative of „being in the wrong body“ (most trans people don't, by the way) – it's my body, how could it be the wrong one? – but I also don't feel comfortable if people want to describe me in masculine terms. I am also not a woman – neither of those societal boxes fit me very well, so I remain outside of the gender binary. :-)

At the moment, I use the pronouns he and she interchangable. You may use other pronouns for me – since the german language does not have any established gender-neutral pronoun for non-binary people, I tend to not using a singular they for myself even when writing in english, although I very much support it's use for other people. [Update 2019: I use she pronouns now, and he does feel wrong nowadays, though neo-pronouns are fine.]

Composer


I studied composition at the Universität für Musik und darstellende Kunst in Vienna for about seven years. I will hopefully get my degree this year, but due to executive dysfunction and depression, I am sometimes not able to work towards it for months.

I tend to have opinions about music. One of these is this: Any music that is purely based on sound will become more and more obsolete as soon as computers and artificial intelligence will become better at creating compelling music pieces all by itself. There are plenty of ways to go beyond just creating sound that other people can listen to – I will probably get to that in future posts, as experience tells me that I cannot keep my mouth shut about such things anyway. ;-)

Conworlder


I love creating fiction, and I especially love creating fictional worlds. In my fantasy worlds, I can explore different cultures and their philosophies, how they think about art, and how they think about gender. I can construct languages and think about how they inform the culture around them – and vice versa. Or any other topic that interests me. As a friend of mine put it „The nice thing about worldbuilding is that there is no idea crappy enough that you can't use it at least somewhere.“

In addition to that, the german worldbuilding community feels like a family to me. Sure, like in every family there are a few 'odd uncles' that I don't want to meet. But being surrounded by people who will have a long-winded discussion about even the most absurd topic is something I don't want to miss in my life. :-)

~ ẞ ~

Jundurg


Das ist der Name, den ich online am meisten verwende. Einige Leute nennen mich auch offline so. Vor kurzem habe ich Delphimė als Nachnamen angefügt.

Bi*


Ich habe mich immer für alles was ich aus dem LGBTQ*-Bereich finden konnte, interessiert, und ich wusste schon recht früh von mir, dass ich nicht wirklich hetero bin. Dennoch habe ich nie etwas davon nach außen gezeigt, weil ich mir nicht sicher war, ob ich „queer genug“ sei, um überhaupt einen Platz in queeren Orten zu haben. Aufgrund eines glücklichen Zufalls habe ich mich dann endlich entschieden, die Regenbogenparade in Wien ausgerechnet in dem Jahr zu besuchen, als es dort zum ersten Mal auch eine Fußgruppe von Bi*sexuellen gab.

Seitdem habe ich immer wieder gehört, dass es nicht nur mir so ging. Bi*sexuelle erfahren sowohl Ausgrenzung von queeren Räumen als auch Entfremdung in heteronormativen Räumen, und manchmal scheint es so, als würden wir überhaupt nirgends hingehören.

In Wien gibt es nun aber eine stetig wachsende Bi*-Community, in der ich mich gerne einbringe, so gut ich das halt kann.

Neurodivergent


Ich habe erst vor kurzem eine ADHS-Diagnose bekommen, aber ich hatte schon von meiner frühen Kindheit Probleme aufgrund von exekutiver Dysfunktion. Ich bin zudem höchstwahrscheinlich am Autismus-Spektrum. Nichts davon ist etwas, das „geheilt“ werden sollte – das ist einfach, wie ich bin. Wie es mir gelingt, in einer Gesellschaft zu leben, die nicht darauf hin ausgelegt ist, wie verschieden Menschen sind, ist eine andere Frage.

Nichtbinär


Ich habe mich schon über den Großteil meines Erwachsenenlebens unwohl damit gefühlt, mich als „Mann“ zu bezeichnen. Aber erst in den letzten paar Jahren habe ich die notwendigen Begriffe kennengelernt, um dieses Unwohlsein weiter zu präzisieren, und es hat noch um einiges länger gedauert, bis ich mir eingestehen konnte, dass ich trans sein könnte. Ich passe nicht in das gängige Klischee „im falschen Körper geboren“ (wie die meisten trans Leute übrigens!) - es ist mein Körper, wie sollte er der falsche sein? - aber ich fühle mich auch nicht besonders wohl damit, wenn andere Menschen mich mit männlichen Begriffen beschreiben. Genausowenig bin ich eine Frau. In keine dieser gesellschaftlichen Schubladen passe ich wirklich gut hinein; daher verbleibe ich außerhalb der Geschlechterbinarität. :-)

Im Moment verwende ich die Pronomen er und sie gleichermaßen. Andere Pronomen für mich zu verwenden, ist auch okay – da die deutsche Sprache kein etabliertes geschlechtsneutrales Pronomen (abseits des sächlichen) hat, tendiere ich dazu, auch im Englischen keines zu verwenden, auch wenn ich das Singular-They ansonsten sehr befürworte. [Update 2019: Ich verwende jetzt sie Pronomen, und er fühlt sich mittlerweile falsch an. Neopronomen sind okay.]

Komponist*in


Ich habe sieben Jahre an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien studiert – und bin dort immer noch Student*in, denn mir fehlt noch der Abschluss, den ich hoffentlich dieses Jahr machen werde. Aufgrund von exekutiver Dysfunktion und Depression schaffe ich es leider oft monatelang nicht, darauf hinzuarbeiten.

Über Musik habe ich oft einiges zu sagen. Zum Beispiel: Jede Musik, die einzig und allein darauf basiert, wie sie klingt, wird immer mehr obsolet werden im selben Ausmaß wie Computer und künstliche Intelligenzen immer besser darin werden, selbst überzeugende Musikstücke zu kreieren. Es gibt eine Menge verschiedene Wege, um darüber hinauszugehen, bloß einen Klang zu erzeugen, den jemand anderes anhören kann – darauf werde ich bestimmt in zukünftigen Posts eingehen. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass ich zu diesem Thema ohnehin nicht den Mund halten kann. ;-)

Weltenbastler


Ich liebe es, fiktive Welten zu erschaffen. In meinen Fantasywelten kann ich fremde Kulturen und deren Philosophien erforschen, oder wie sie über Kunst denken, oder über Geschlechter. Ich kann Sprachen entwickeln und darüber nachdenken, wie sie mit der Kultur, in der sie gesprochen werden, zusammenhängen. Oder im Prinzip jedes andere Thema. Wie eine Freundin es mal ausgedrückt hat: „Das Schöne am Weltenbasteln ist, dass man jeden Scheiß irgendwo einbauen kann.“

Zudem ist die deutsche Weltenbastler-Community für mich wie eine Familie. Klar, wie in jeder Familie gibt es auch hier ein paar komische Onkel, die ich nicht unbedingt treffen möchte. Aber von Menschen umgeben zu sein, die auch noch über das absurdeste Thema eine ausgedehnte Diskussion führen können, ist etwas, das ich im Leben nicht mehr missen möchte. :-)

~ ẞ ~

Other Things of Some Importance


This is getting long already, but I want the introduction post to be somewhat comprehensive, so here we go:
  • Designing games: Somehow, I haven't finished any of the board games that I started to make in the last ... too many years. I still want to eventually get back to it. In the meantime, I will play other people´s games.
  • Lucid dreaming: I used to be very active in the german lucid dreaming community, but lately, dreams aren't really a main focus of my life anymore. Nevertheless, the possibility to consciously experience being somewhere else than in the real world provides a phenomenal experience that has lots of potential both for creative and self-exploring purposes.
  • Atheism: I grew up catholic, but it was mostly my evangelical christian friends that made it „necessary“ for me to know a lot more about religion than the average european. Because there have been to many prominent atheists who turned out to be assholes in some way or other, I nowadays only really care about the intersection of atheist and social justice activism.
  • Feminism: My perspective here is informed by being bi* and non-binary. Reducing or ending sexism or any kind of privileges based on gender are important topics to me, but I admit that most of my attention goes to the specific areas that concern me the most - or those I think I know better.
  • Mental Health: I have benefitted greatly from people who were open about their mental illnesses, and so I want to give some of that back and talk about mine. There is much harm done in our society by pretending that those are something to be ashamed of.
  • Randomness: In all my creative work, I have a tendency to flirt with random elements – whether it is a random number generator, or a twenty-sided die, or a random page from Wikipedia. However, I do not leave art fully to chance.
  • Dadaism and Surrealism: I owe much to both of these art movements. Within Dadaism, I am very fond of sound poetry. Within Surrealism, I am more interested in methods rather than a particular aesthetic.
  • Teaching: This is what I am currently studying for – philosophy, psychology and computer science. I do not know if it will be possible for me to be an openly genderqueer teacher in Austria, but I won't find out if I do not at least try.
  • Skepticism: I don't care much about some random weird beliefs people may have, but there are a few that I consider dangerous, both for an individual and for society. My prime example is the belief in fate, whether it is thought as a power far beyond human control, or – worse – something that can be controlled by positive thinking, prayer, or various other methods involving magical thinking.
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Weiteres von einiger Wichtigkeit


Der Post ist jetzt schon recht lang, aber ich möchte die Vorstellung auch einigermaßen vollständig haben, also:
  • Spiele designen: Irgendwie habe ich es nie geschafft, eines der Brettspielprojekte der letzten Jahre auch abzuschließen, aber irgendwann möchte ich da auch wieder weitermachen. In der Zwischenzeit spiele ich halt Spiele von anderen.
  • Klarträumen: In der deutschen Klartraumcommunity war ich mal sehr aktiv, aber in letzter Zeit sind Träume nicht mehr so ein zentraler Teil meines Lebens. Nichtsdestotrotz bietet die Möglichkeit, sich bewusst als außerhalb der realen Umgebung zu erleben, eine phänomenale Erfahrung mit viel Potential für Kreativ- und Selbstforschungszwecke.
  • Atheismus: Ich wuchs katholisch auf, aber es waren hauptsächlich meine evangelikalen Freund*innen, die es für mich „notwendig“ machten, deutlich mehr über Religion zu wissen als eine durchschnittliche Europäer*in. In den letzten Jahren erwiesen sich zu viele prominente Atheisten in der einen oder anderen Weise als Arschlöcher, daher interessiere ich mich meist nur noch für die Überschneidung von Atheismus mit Social-Justice Aktivismus.
  • Feminismus: Meine Perspektive ist geprägt davon, bi* und nichtbinär zu sein. Sexismus oder jegliche Arten von geschlechtsbezogenen Privilegien abzubauen ist mir wichtig, aber ich gebe zu, dass mein Hauptfokus auf den Bereichen liegt, die mich selbst betreffen, bzw. wo ich mich besser auszukennen glaube.
  • Psychische Gesundheit: Ich habe viel von Leuten profitiert, die offen über ihre psychischen Probleme geschrieben haben, und daher möchte ich etwas davon zurückgeben und auch über meine offen sein. Viel Schaden wird in unserer Gesellschaft durch die Idee zugefügt, dass psychische Krankheiten etwas wären, wofür eines sich schämen müsste.
  • Zufall: In meinen kreativen Arbeiten habe ich eine Tendenz dazu, mit Zufallsmechanismen zu flirten – seien es Zufallszahlengeneratoren, oder zwanzigseitige Würfel, oder die Wikipedia-Funktion „zufällige Seite anzeigen“. Allerdings überlasse ich in der Kunst nichts gänzlich dem Zufall.
  • Dadaismus und Surrealismus: Ich verdanke vieles diesen beiden Künstler*innenbewegungen. Im Dadaismus finde ich vor allem Lautgedichte toll, im Surrealismus sind es eher die Methoden als eine bestimmte Ästhetik.
  • Lehren: Darauf hin studiere ich im Prinzip im Moment – Philosophie, Psychologie und Informatik. Ich weiß nicht, ob es mir möglich sein wird, eine offen genderqueere Lehrperson in Österreich zu sein, aber ich werde es kaum herausfinden, wenn ich es nicht zumindest probiere.
  • Skeptizismus: Wenn Leute nur irgendwelche seltsamen Ansichten haben, ist mir das eher egal, aber es gibt einige Ansichten, die ich für gefährlich halte, und zwar sowohl für Individuen als auch für die Gesellschaft. Mein Paradebeispiel dafür ist der Glaube ans Schicksal – ob es nun als eine Macht jenseits der menschlichen Kontrolle gedacht wird, oder – schlimmer – als eine Macht, die durch positives Denken, Gebet, oder sonstige Methoden die sich aus dem magischen Denken ergeben, beeinflusst werden kann.
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A Comment on Comments


While I appreciate discussion in some cases, I do not want to have to moderate this comment section. I've thought about closing it completely, but that does not seem necessary at this point. I've set it so that every comment goes into moderation, so don't be surprised when you cannot see it immediatly after writing.

Just be warned that I will not host comments that I am uncomfortable with, or that could potentially stir up a debate that I don't want to have at this moment. Also I will delete any comments that so much as mention a particular right-wing Canadian professor, whose bigotry and outright lies have done enough damage already. I'll add more people to my list of unwanted persons or topics as time goes on.

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Ein Kommentar zu Kommentaren


Während ich in manchen Räumen Diskussionen schätze, möchte ich hier eigentlich nicht moderieren müssen. Ich habe sogar darüber nachgedacht, die Kommentarfunktion komplett zu sperren, aber das scheint mir doch arg unnötig im Moment. Jetzt ist sie so eingestellt, dass jeder Kommentar zunächst von mir freigeschaltet werden muss.

Seid also vorgewarnt: Wenn mir etwas so erscheint, dass es eine Debatte entfachen könnte, die ich im Moment nicht führen möchte, werde ich die Kommentare dazu nicht freigeben. Außerdem werde ich alles löschen, was z.B. einen gewissen politisch rechten Kanadischen Professor erwähnt, dessen Intoleranz und bewusste Lügen schon genügend Schaden angerichtet haben. Ich werde wohl im Lauf der Zeit noch mehr Leute oder Themen meiner imaginären Bannliste hinzufügen.

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Jundurg Delphimė, 2018-04