Sonntag, 3. April 2022

Üpdäätle -57-

Bloggen ist im Moment etwas, das ich nur selten interessant finde. Wo ich etwas zu sagen habe, sage ich es woanders; wo Leute an mir interessiert sind, folgen sie mir woanders.

Ich habe so zwei, drei Blogposts im Kopf, die ich in den letzten Monaten beinahe geschrieben hätte - etwas über Geld/Wert, etwas über ADHD, und einen Kommentarpost zu meiner Xen-Midi-Sandbox #1. Durchaus möglich, dass davon noch etwas geschrieben wird.

Im Moment bin ich recht comfy damit, dass so circa alle anderthalb Monate sich meine Interessensgebiete radikal verschieben. Dabei kehre ich manchmal zu älteren Projekten zurück, manchmal kommen Interessen wieder auf, die ich zehn Jahre ignoriert habe. Im Februar habe ich plötzlich wieder angefangen, Spanisch zu lernen. Im März und bis jetzt habe ich wieder begonnen, "literarisch" zu schreiben. Derweil liegt die Musik fast gänzlich still - und das ist okay. Bestimmt geht es dann in ein paar Wochen wieder dort weiter. Dieses Jahr will ich irgendwann noch lernen, mit anderen Programmen Musik zu machen.

Es kann auch sein, dass ich hier am Blog über Klarträumen schreibe - es ist leider so, dass ich das letzte bisschen Community hinter mir lassen musste; selbst in der kleinsten Nische haben mich transphobe Argumente und "just asking questions" verfolgt und immer wieder mal getriggert. Trauma ist leider nicht lustig und die Reaktion anderer Leute darauf auch nicht. Ich glaube nicht, dass ich noch einmal zurück kann, und die Trauer darüber braucht auch noch Monate, verarbeitet zu werden.

Aber ich bin halt schon ein Communitymensch, und versuche daher, meine Interessen, wenn sie schon nicht direkt hineinpassen, zumindest peripher dort auszuleben, wo ich auch aktiv bin. Daher ist mein Schreibprojekt jetzt ein bisschen ein Ventil dafür, etwas Klartraumerfahrung einfließen zu lassen und den ganzen Mist zu verarbeiten.

Ich gucke außerdem viel Linkes Zeug auf Youtube, und da finde ich die NFTs und die darum herum entstehenden Phantastereien der Wirtschaftsliberalen und Libertarians spannend; im Winter habe ich endlich David Graebers Geschichte des Geldes gelesen, und ich denke, wir können in diesem Jahrzehnt noch einiges beobachten, wie die Menschheit mit dem Konzept von "wertvoll" kämpft und kämpft. Aktuell weiß niemand mehr so wirklich, was das ist, die nächste Wirtschaftskrise ist also vorprogrammiert.

Nun denn. Irgendwann lade ich davon auch mal was hoch, aber nicht am Blog. Und irgendwann schreibe ich auch vielleicht noch etwas von den geplanten Posts. Mal sehen.~