Sonntag, 6. Oktober 2019

Üpdäätle -50-

Yay, 50!

Tut mir leid, dass es hier so still geworden ist. Ich versuche, nicht zu viel Energie an Nebenprojekte gehen zu lassen, denn die Deadline für meine Abschlussarbeit rückt immer näher. Waaaaaah! :D

Ich habe gerade eine lange Bartók-Phase hinter mir, in der sich u.a. sein gesamtes Klavierwerk in eine Playlist gepackt habe. Mein Fazit ist, dass die zwei rumänischen Tänze Opus 8a für mich seine besten Klavierstücke sind, es aber in späteren Werken und im Mikrokosmus natürlich enorm viel zu entdecken gibt; und dass Für Kinder wunderbar ist, wenn eins lernen will, wie eins Melodien schreibt. Natürlich sind das eigentlich ungarische und slowakische Volkslieder, die Bartók lediglich raffiniert begleitet. Dennoch: Nicht nur sind Volkslieder und Kinderlieder eine gute Quelle dafür, wie Melodien überhaupt funktionieren, Bartóks Begleitungen machen aus diesen teilweise erst gute Melodien, er schafft es irgendwie, Schattierungen herauszuholen, die beim bloßen einstimmigen Gesang untergehen würden.

Im November habe ich ein großes Jubiläum, nämlich 15 Jahre nach meinem Beschluss, das Komponieren etwas systematischer und regelmäßiger anzugehen. In den Jahren danach entstanden unzählige kurze Midi-Kompositionen, und diese bilden den Grundstock meiner Erfahrung mit dem Komponieren. Ich weiß noch nicht genau, wie ich das Jubiläum begehe - einerseits erscheint es mir als logisch, dafür eine Midi-Komposition zu schreiben (oder sogar wieder einen Werkzyklus zu beginnen), andererseits könnte ich natürlich auch die Stücke von November 2004 hernehmen, und aus deren Material etwas neues machen - unter Umständen am Klavier, und vielleicht sogar als Kammermusik. Da ich die Werke, die ich für den Abschluss meines Studiums brauche, jetzt allesamt fertig habe, kann ich eigentlich wieder etwas ganz neues anfangen. :)

Wenn ich richtig rechne, dürfte ich irgendwann diesen Herbst doppelt so alt sein wie damals, als ich diesen Beschluss gefasst habe... erschreckend, aber hey, mein Leben ist seitdem grundsätzlich langsam aber stetig besser geworden.

Wenn ich damit fertig bin, könnte ich auch über den Algorithmus, den ich für meine Abschlussarbeit geschrieben habe, hier etwas erzählen... falls daran Interesse ist. Im Prinzip analysiert dieser eine einstimmige Notenzeile, markiert dann bestimmte Betonungen anhand Tonhöhe und Rhythmus, und dreht dann nochmal den Spieß um, indem er versucht, eine andere Notenzeile zu generieren, die gleiche, ähnliche oder gegensätzliche Betonungen aufweist.

Jundurg Delphimė