Montag, 6. September 2021

Üpdäätle -56-

 Über den Sommer haben sich meine Handgelenke wieder gebessert, allerdings dauert mein Klavier-Hiatus weiter an - ich habe seit Mai die Tasten nicht angerührt; die längste Pause meines Lebens. Ich will da auch einfach mal einen Cut setzen, eine Erholung vom ständigen Druck, irgendwas musikalisch schaffen zu müssen. Bald endet die Pause aber wohl. Vielleicht gebe ich mir dann auch mal wieder Mühe, mich kompositorisch weiterzuentwickeln, statt "nur" Klavierstück nach Klavierstück in Early-20th-Century Stilen rauszuhauen.


Gerade höre ich Musik von Philippe Hurel, den ich neulich wiederentdeckt hab. Spektralistische Musik hab ich einige Zeit ignoriert, weil viele der Stücke so sehr zum Statischen neigen, zu sehr *nur* den Klang zelebrieren ohne viel damit zu machen - daher hab ich zwar hin und wieder Tristan Murail oder GF Haas gehört, aber nie besonders viel. Aber ich konnte mich immer dunkel erinnern, dass es da auch etwas Interessanteres gab - vor etwa 10 Jahren gab es einmal ein Mini-Festival in der französischen Botschaft in Wien, wo spektralistische Musik präsentiert wurde (meine erste Begegnung damit, das war am Anfang meines Studiums) und da hatte es einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Aber das war die Zeit, bevor es möglich war, quasi alles auf Youtube finden zu können.

Philippe Hurels Musik liegt mir jedenfalls mehr, als Murail ... es ist bewegter, es tut sich auch einmal etwas rhythmisch. (Trotzdem ist es manchmal noch zu statisch, aber weniger schlimm.) Ich mag besonders "Localized Corrosion" - da verschmelzen E-Gitarre und Saxophon zu einem erstaunlich homogenen Duo - und "Figures Libres".


Ansonsten ist mein Hauptfokus darauf, meine körperliche Gesundheit etwas zu bessern, und zu lernen, mit ADHS besser umzugehen, vllt auch auf medizinischem Weg. Neulich habe ich einen Artikel über ADHS aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt - das war eine spontane Sache, und es hat mir dann doch recht Spaß gemacht, einfach mal zu übersetzen. Mein Deutsch ist dabei aber dann etwas holprig; ich denke, das ist eine interessante Übung, wieder mehr darüber nachzudenken, wie Satzbau sich in den beiden Sprachen unterscheidet. :)



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